Warum Elfenbeinzerstörungen wichtig sind

Die Bedeutung von Elfenbeinzerstörungen

Kenia war 1989 das erste Land, das seinen Vorrat an konfisziertem Elfenbein verbrannt hat. Das Land hat damit den Wilderern den Kampf angesagt, der Welt ein klares Nein zum Elfenbeinhandel erklärt und dem Schutz der Elefanten hohe Priorität gegeben.

Nachdem seit einigen Jahren die Wilderei wieder drastisch angestiegen ist, haben sowohl Kenia zum wiederholten Male als auch viele andere Länder bereits ihre Elfenbeinvorräte zerstört,

  • um die Botschaft an die Welt zu senden, dass der Geldwert von Elfenbein nichts zählt im Vergleich zu dem Leben von Elefanten, dass Elfenbein gesellschaftlich geächtet werden muss und damit wertlos ist,
  • um ein unmissverständliches Zeichen der Intoleranz gegenüber Wildtierschmuggel und Wilderei zu setzen,
  • und ein Schlaglicht auf die Notsituation von Zigtausenden von Elefanten zu werfen, die jedes Jahr Opfer von Verbrechern werden und mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf das Problem der Wilderei und der Elefantenausrottung zu lenken.
  • Die Zerstörung von Elfenbeinlagern soll Kriminellen als Abschreckung dienen und ihnen unübersehbar vor Augen halten, dass Wildtierverbrechen keinesfalls toleriert werden, sondern dass hohe Strafen auf sie warten.
  • Den Konsumenten von Elfenbein soll bewusst werden, was sie mit ihrem Kauf anstellen.
  • Die Zerstörung von staatlichen Elfenbeinlagern soll Wilderern, Schmugglern, Spekulanten und Konsumenten jeglichen Grund für die Hoffnung nehmen, dass es je wieder einen legalen Elfenbeinmarkt geben wird.
  • Wenn ein europäisches Land seinen Vorrat an der grausigen Ware zerstört, dann demonstriert es neben globalem Umweltbewusstsein auch Solidarität mit den Ländern Afrikas und Asiens, die um ihre Elefanten kämpfen.

Die Existenz von Elfenbeinlagern ist sinnlos:

Zuerst muss unterschieden werden zwischen illegalem Elfenbein (d.h. beschlagnahmtem Elfenbein aus Schmuggelsendungen von gewilderten Elefanten) und legalem Elfenbein (Elfenbein, das von natürlich gestorbenen Elefanten oder offiziell genehmigten Abschüssen (Culling-Aktionen oder Abschuss von Problem-Elefanten u.ä.) stammt). Für die beiden Fälle gelten unterschiedliche Regeln:

Lager aus illegalem Elfenbein:

Es wird als Beweismaterial bis zur Verurteilung von Verbrechern gelagert. Es sollte aber normalerweise nach einer gewissen Zeit entsorgt werden.

Beschlagnahmtes Elfenbein darf, gemäß einer Regelung des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES), nach der Beendigung der damit zusammenhängenden Gerichtsprozesse und nach Entnahme von DNA-Proben für die Nachverfolgung der Herkunft des Elfenbeins ausschließlich für wissenschaftliche und schulische Zwecke verwendet werden. Der Verkauf ist verboten.

Lager aus legalem Elfenbein:

Gegenwärtig gilt ein internationales Handelsverbot für Elfenbein. Es wäre für jedes Land, das das Artenschutzabkommen unterschrieben hat, gesetzeswidrig, beschlagnahmtes Elfenbein zum Verkauf zu exportieren.

Die Einmal-Abverkäufe, die in der Vergangenheit von CITES bewilligt worden sind, durften nur aus legalem Elfenbein bestehen, also aus Elfenbein von natürlich gestorbenen Elefanten, von sogenannten „Problem-Elefanten“ und von Culling-Aktionen.

Es ist also nicht einzusehen, warum Elfenbeinvorräte überhaupt existieren.

Elfenbein zu lagern kostet Geld, Jahr für Jahr, und der Wert des Materials zieht möglicherweise wiederum Diebe an.

Das Signal, das von Staaten ausgeht, die Elfenbein lagern, ist nicht gerade ein gutes, denn Elfenbein zu lagern heißt, darauf zu spekulieren, dass es irgendwann wieder einen legalen Markt für dieses Material gibt und man es dann lukrativ verkaufen kann.

Einen Markt für Elfenbein darf es jedoch nie mehr geben, wenn die Elefanten eine Chance aufs Überleben haben sollen. Die Wildereikrise, in der die Elefanten stecken, kann nur gelöst werden, wenn es den Käufern und Verkäufern von Elfenbein weltweit endlich ernst wird mit der vollständigen und endgültigen Schließung des Marktes, und zwar auf immer.

Ein Handel käme nur in Frage, wenn die Tiere vollständig ausgerottet wären. Lagerung von Elfenbein bedeutet deshalb Spekulation auf Ausrottung.

Vorgebrachte Argumente für den Verkauf von Elfenbeinlagern:

Argument: Geld aus dem Verkauf von Elfenbeinlagern könne man im Elefantenschutz einsetzen.
Der Verkauf ist jedoch, wie oben beschrieben, verboten.

 Argument: Der Marktpreis von Elfenbein würde durch die Zerstörung von beschlagnahmtem Elfenbein erhöht.
Der Verkauf von illegalem Elfenbein ist, wie oben beschrieben, verboten.

 Argument: Mit dem gelagerten Elfenbein könne man den Markt "fluten" und damit die Nachfrage befriedigen und die Preise erniedrigen und somit die Wilderei eindämmen.
Abgesehen von der oben beschriebenen Illegalität ist der Beweis durch die von CITES genehmigten sogenannten „Einmal-Abverkäufe“ von Elfenbein bereits erbracht worden, dass solche Verkäufe genau das Gegenteil bewirken: Der Preis für Elfenbein ist diesen Abverkäufen nach oben geschnellt, und die Wilderei hat drastisch zugenommen.
Die Nachfrage nach Elfenbein ist gegenwärtig auch noch sehr viel größer als alle noch lebenden Elefanten mit ihrem Elfenbein je befriedigen könnten. Das heißt, der Markt könnte mit allem Elfenbein der Welt nie "geflutet" werden.
JEGLICHER Verkauf von Elfenbein regt den Markt an und sorgt wiederum für mehr Wilderei. Die Nachfrage ist un-endlich und wird durch neuen Nachschub nur immer weiter angeregt. 

Auch CITES anerkennt und empfiehlt seit Juli 2014 die Zerstörung von illegalem Elfenbein, anstelle es zu lagern.