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Chipembele / 2 Elefantenkinder – 2 Geschichten

Unsere Partner des Naturbildungszentrums von Chipembele im South Luangwa Gebiet in Sambia erhielten im September einen Anruf, dass tief im Nationalpark eine durch Schüsse schwer verletzte Elefantenkuh mit ihrem Baby aufgefunden wurde. Die Verletzungen der Elefantenmutter waren leider so schwer, dass das Department of National Parks and Wildlife (DNPW) sie von ihrem Leid erlösen und einzuschläfern musste.

Dieser Schritt war notwendig, um das etwa 18 Monate alte Baby zu retten, denn Elefantenkälber sind bis zum Alter von etwa 5 Jahren voll von der Mutter abhängig. Eine kontinuierliche und liebevolle Pflege ist unerlässlich und die einzige Option für das Überleben dieses Kleinen.

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Das Kalb wurde mit tierärztlicher Betreuung in das Chipembele Center gebracht. Ein erfahrener Elefantenpfleger aus der Lilayi Elephant Orphanage bei Lusaka reiste noch am selben Tag an und richtete schnell eine Pflege- und Fütterungsstation ein. Zusätzlich wurden 3 Männer aus der Umgebung organisiert, die rund um die Uhr bei der Pflege halfen. Der kleine Elefant ist lebhaft und stark und das Team taufte ihn Chipembele. Glücklicherweise erholte sich der Kleine sehr schnell von seinem Trauma und war bald stark genug, um ins Lilayi Waisenhaus nach Lusaka gebracht zu werden, wo er nun über Jahre auf den Weg zurück in die Wildnis vorbereitet wird.

Leider kommt es auch vor, dass trotz aller Bemühungen jede Hilfe zu spät kommt. Kurz nachdem man den kleinen „Chipembele“ nach Lilayi gebracht hatte, wurde noch ein verwaistes Elefantenbaby in Chipembele aufgenommen. Man fand es allein völlig abgemagert und geschwächt auf der Seite liegend auf. Das Chipembele-Team konnte das Baby zwar zum Stehen bewegen, leider brach es jedoch nach ein paar Stunden wieder zusammen.

Schnell wurde versucht, das Kleine mit Infusionen und Medikamenten zu versorgen, um es doch noch zu retten.

Nach all dem Trubel kehrte Ruhe im Stall ein und Anna, die Leiterin des Projektes, legte sich neben das Baby, um ihm Wärme und Nähe zu geben. Sie nannten es Kakumbi. Anna streichelte sanft über den Kopf des Kleinen und flüsterte ihm sanft ins Ohr. Doch Anna musste leider mit ansehen, wie sein Atem immer schwächer wurde und das Elefantenbaby trotz aller Anstrengungen starb. So ließ der kleine Kakumbi ein tieftrauriges Chipembele-Team zurück.

„Dem Kleinen war vielleicht nicht bewusst, wie sehr er geliebt wurde“ sagt Anna Tolan „doch er war zumindest in seinen letzten Minuten nicht allein. Die Arbeit in der Tierrehabilitation ist der härteste Job, den ich je hatte, aber auch der lohnendste!“

Photocredit alle Bilder: CWET

Mehr zur Arbeit von CWET:
Schutzprojekt Sambia - CWET