Der Tod ist ein Teil des Lebens und er macht vor keinem halt – auch nicht vor den Elefanten im Elephant Nature Park.
Der Park bietet den geretteten Elefanten ein Leben, das ihnen vorher völlig unbekannt war – sie werden respekt- und liebevoll behandelt – auch über den Tod hinaus. Ketten, Eisenhaken und jegliche Art von Gewalt oder Unterwerfung lassen die Elefanten mit der Aufnahme in den Elephant Nature Park ein für alle Mal hinter sich - auch ihren alten Namen. Nichts mehr soll an ihre leidvolle Vergangenheit erinnern, sondern der Start in ein neues, würdiges, lebenswertes Leben sein.
Bei der Ankunft im Park sind viele Elefanten in einem sehr bedenklichen physischen und psychischen Zustand. Meistens mussten sie bis zu ihrer Rettung in der Tourismusindustrie schuften. Weder ihr hohes Alter noch ihre körperliche Behinderung ist ein Grund, sie vor der tagtäglichen Schwerstarbeit zu verschonen. Hier zählt nur das Geld.
Komplett anders sieht es da im Elephant Nature Park aus. Hier geht es ausschließlich um das Wohl der Tiere. Oft werden alte, ausgemergelte Arbeitselefanten gerettet, die 60+, 70+ oder sogar 80+ sind. Im Februar dieses Jahres wurde z. B. SomBoon gerettet, die trotz ihrer 87 Jahre noch immer Leute auf ihren Rücken tragen musste. Etwa 70% der geretteten Elefanten sind alt.
SomBoon:
Save Elephant Foundation Blogbeitrag (Extern)
Den Verantwortlichen ist bewusst, dass diese Elefanten keine allzu lange Lebenserwartung mehr haben. Doch das ist für sie nebensächlich. Wichtig ist, dass der Elefant ein Leben frei von Ausbeutung und Misshandlung erfahren darf und auch in Würde sterben kann. Sterben an einem Ort, an dem er geliebt und geachtet wird, wo er medizinisch versorgt wird – ohne Ketten, die ihn ein Leben lang begleitet haben. Diese Tiere brauchen regelmäßige medizinische Betreuung und auch spezielles Futter, da sie altersbedingt meist schon zahnlos sind. Dies ist leider auch mit hohen Kosten verbunden.
Manchmal grenzt es nahezu an ein Wunder, wie sehr sich die Elefanten nach einiger Zeit wieder erholen und noch einige schöne Jahre im Park erleben. Manche von ihnen sind kaum wieder zu erkennen. Dies ist der wohlverdiente Lohn für den unermüdlichen Einsatz der Tierärzte sowie des ganzen Teams des Parks, die sich aufopfernd um ihre Dickhäuter kümmern.
Geht es einem Elefanten nicht gut, wird alles getan, um ihn wieder auf die Beine zu bringen. In einer solchen Situation wird der Elefant niemals allein gelassen, auch nicht nachts. Sein Betreuer wacht an seiner Seite und schlägt falls nötig Alarm.
Trotz der intensiven Bemühungen verlieren die Tierärzte hin und wieder den Kampf und der Elefant verstirbt. Noch am gleichen Tag erfolgt die Beerdigung. Meistens wird das Grab an der Stelle angelegt, wo der Dickhäuter den Großteil seiner Tage verbracht hat. Mit dem Bagger wird ein großes, tiefes Loch ausgehoben. Der Leichnam wird mit Blüten bestreut und der Elefant bekommt auch noch seine Lieblingsspeisen mit ins Grab gelegt. Ein buddhistischer Mönch wird über das Ableben des Elefanten benachrichtigt und mit dessen Eintreffen beginnt die Trauerzeremonie, an der die Verantwortlichen des Parks, der Betreuer des Elefanten und einige Angestellte sowie einige Langzeitvolontäre teilnehmen. Zum Gedenken an den sanften Riesen wird ein Baum gepflanzt und wenn es der Platz erlaubt, wird dieser eingezäunt und es werden zusätzlich Blumen gepflanzt.
Mae Mai, mit der man aufgrund ihres Beines durch den Fluss zum ENP musste:
Story of Mae Mai (Extern)
Nachruf Jan Peng:
Elephant Nature Park Blogbeitrag (Extern)
Buddhisten glauben an die Wiedergeburt – es bleibt zu hoffen, dass der tote Elefant nicht nochmals als Arbeitselefant wiederkehren muss…